Wie das Licht von einem erloschenen Stern | Nicole Boyle Rodtnes

Meine Lieben,
heute habe ich eine Rezension zu „ Wie das Licht von einem erloschenen Stern“ von Nicole Boyle Rodtnes für euch. Wie es mir gefallen hat, könnt ihr hier erfahren.

Informationen zu dem Buch:

Preis: 14,95 Euro
Format: Print, eBook
Seitenanzahl: 243 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Genre: Jugendliteratur
Reihe: Einzelband
Verlag: Beltz & Gelberg

Um was geht es in dem Buch? 

Vega hatte einen schrecklichen Unfall. Bei einer Feier stürzte sie in einen halb vollen Pool. Im Krankenhaus angekommen hörte sie die schreckliche Diagnose. Aphasie. Lesen, schreiben und sprechen fällt ihr nicht nur schwer, es stellt sie vor eine fast unüberbrückbare Hürde. Ihr Teenagerleben ändert sich in nur einer Nacht und aus einer beliebten Schülerin wird ein stummer Außenseiter. Ihr kommen Zweifel ob ihr Unfall ein Unfall war oder ob sie jemand mit Absicht in den Pool gestoßen hat.Bei ihren Freunden kann sie auch keinen Halt finden, da sie mit der Krankheit nicht klar kommen. Vega fühlt sich missverstanden und unnütz. Sie zieht sich immer mehr und mehr zurück bis sie Theo trifft, der ebenfalls unter Aphasie leidet. Gemeinsam stärken sie sich und sie merken schnell, dass man nicht immer Worte braucht.

Wie gefällt mir das Cover?

Wunderschön, ich finde es atemberaubend schön. Großes Lob an den Gestalter. Es erinnert mich ein kleines bisschen an das Filmplakat von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Die Pfauenfedern fand ich super süß und nachdem ich das Buch gelesen habe verstehe ich den Zusammenhang. Wirklich sehr gelungen. 

Wie lautet der erste Satz?
" Woran ich mich am besten erinnere, ist das Gefühl zu ertrinken"

Was ist meine Meinung zu dem Buch?

 Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Das Buch ist toll! Noch nie zuvor habe ich ein Buch mit der Thematik gelesen. Es hat mich sofort in den Bann gezogen, da ich es so spannend fand. Man lernt mit Vega das gesamte Buch über. Es fällt mir durch den Schreibstil leicht alle Gefühle von Vega mitzuempfinden. Sie ist mir von Anfang an sympatisch gewesen, ich empfand anfänglich Mitleid mit ihr, doch als sich in der Geschichte herausstellte, dass sie dies nicht möchte, habe ich es abgelegt. Ich entdeckte neue Facetten an Vega, die ich wohl möglich übersehen hätte wenn ich auch auf den "Mitleidszug" gesprungen wäre und meine Haltestelle nicht gefunden hätte und ausgestiegen wäre. Vega wird unglaublich stark und intelligent beschrieben. Auch das die Geschichte in Dänemark spielt empfinde ich als gelungene Abwechslung. Alles in allem hat das Buch (das um ehrlich zu sein ein reiner Coverkauf bzw. Geburtstagswunsch war) meine Erwartungen um längen übertroffen.
Ich bin ein Mensch ich rede unglaublich gerne und auch viel, manchmal könnte ich mich stundenlang über belanglose Themen unterhalten. Viele meiner Freunde haben mir bereits gesagt, dass sie das sehr an mir schätzen, da man bei mir nicht sonderlich aufpassen muss worüber man redet, selbst wenn es z.B. schon das zehnte Mal das Thema auf den Tisch kommt. Das fand ich bisher immer gut doch seit dem Buch hat sich etwas in meiner Denkweise getan. Reden, schreiben wie ich es jetzt mache oder lesen gehört zu unserem Leben und wir nehmen das viel zu selbstverständlich. Wir können es schließlich einfach. Doch so einfach ist es gar nicht. Wir haben alles Jahrelang geübt bis es zu unserem Alltag wurde, bis wir es als selbstverständlich empfanden und plötzlich nichts davon mehr zu können. Das stelle ich mir als sehr frustrierend vor. Ich bin ehrlich ich wüsste nicht wie ich damit umgehen würde, wenn ich plötzlich mich nicht mehr ausdrücken könnte, nicht mehr schreiben oder gar lesen. Ich glaube für mich würde eine Welt zusammenbrechen. 
Die Autorin hat mir vor Augen geführt wie unglaublich schnell das gehen könnte. Mein Freund und ich haben eines Nachts wach gelegen und über alles mögliche geredet, wie schon viele Nächte zuvor, doch diesmal habe ich das belanglose Reden anders empfunden. Es bedeutete mir die Welt ihm meine Gedanken sagen zu können und auf seine Antworten wiederum zu antworten. Ich habe seit dem Buch ein neues Bewusstsein. Es hat mir die Augen geöffnet, dass man nichts auf der Welt als selbstverständlich erachten sollte und deshalb bin ich unendlich froh dieses Buch gelesen zu haben.

Wer ist mein Lieblingscharakter?

Ich glaube am liebsten habe ich Theo, er bemüht sich sehr um Vega und versucht sie auf andere Gedanken zu bringen.

Gibt es einen Bookboyfriend?

Nein, diesmal gibt es keinen. 

Das Buch in drei Worten:

Aphasie, Spannung, Liebe

Mein Fazit:

Schönes Buch für Zwischendurch mit einer sehr interessanten Thematik, die ich zuvor noch nie bei einem anderen Buch entdeckt habe.

Meine Wertung:


Zitat Eleanor und Park

" Eleanor hatte recht: Sie sah nie schön aus. Sie sah aus wie ein Kunstwerk, und Kunst musste nicht schön sein, Kunst sollte etwas in einem auslösen"

Zitat Das ist also mein Leben

" Daraus schließe ich, dass wir aus vielen Gründen so sind, wie wir sind. Und vielleicht werden wir uns über die meisten niemals klar werden. Aber selbst wenn wir keinen Einfluss darauf haben, woher wir gekommen sind, bleibt uns die Möglichkeit zu wählen, wohin wir gehen"